Heute durfte ich das erste Mal im Projekt arbeiten! Gestern war ich zwar schon mal für eine Stunde da, um mir alles zeigen zu lassen, aber da bin ich weder mit den Kindern, noch mit den Aktivitäten in Berührung gekommen. Was allerdings vielleicht vorweg interessant ist: Das Projekt wurde von einer Frau gegründet, die jetzt Ende 40 ist und mit Mitte dreißig ihren Namen noch nicht schreiben konnte. Sie geht jetzt in die vierte Klasse, um nicht nur vom Leben, sondern auch durch die Schule zu lernen. Ihr seht: Sie selber kommt aus armen Verhältnissen und hat das Projekt mit dem Hintergrund gegründet, etwas für ihre Kinder zu schaffen, was sie selbst in ihrer Kindheit vermisst hat: Einen Ort, zu dem sie kommen kann, anstatt ihr Leben auf der Straße zu verbringen, ein Ort, an dem sie Essen bekommt, Beschäftigung und Zuneigung.
Im Projekt wurde mir sofort gesagt: Du leitest den Chor, den wir extra neu einführen, und wir versuchen ein Klavier gespendet zu bekommen, damit du den Kindern Unterricht geben kannst. Erst dachte ich GEIL, die haben wohl deine Hobbys studiert; und dann dachte ich nur: Oh mein Gott, wie soll ich das denn anstellen?! Im Chor Teilnehmer sein, klar! Klavierunterricht nehmen: Sicher! Aber beides unterrichten?? Das fordert dann doch mehr Selbstsicherheit als ich mir im Moment zuschreibe, also werde ich hier wohl noch über mich hinaus wachsen müssen. Aber dafür bin ich ja hier^^
Am ersten Tag durften mein Projektpartner und ich allerdings nur zuschauen und mit den Kindern spielen. Wir waren heute beide in meiner zukünftigen Gruppe, den Älteren (ich glaube 9-17 Jahre). Am Anfang war alles super, die Kinder haben sehr hartnäckig versucht uns klar zu machen, was sie wollen und meistens hat es auch funktioniert^^ Danach bin ich mit ihnen zum (gesprochen):" Hipi Hopi" - also Hip-Hop- Workshop gegangen. Bis auf dass der Leiter kein Wort mit mir geredet hat, war es auch ganz cool, denn tanzen kann er wirklich gut. Nach dem Mittagessen um 12.00Uhr, als die meisten von der Morgengruppe zur Schule gegangen waren und die neue Gruppe von der Schule ins Projekt kam, hatten wir glatte zwei Stunden, in denen wir nur mit den Kindern spielen sollten, bis der nächste Workshop begann. Das Wetter draußen war eher bescheiden, also konnten wir nicht raus gehen, und die Kinder hatten alle unheimlich viele Fragen. Das war der Punkt, an dem es langsam anstrengend wurde, weil man nur in einem Raum sitzt und die ganze Zeit versucht eine Sprache zu verstehen, die man so gut wie gar nicht beherrscht. Als nach es nach 2 Stunden hieß, ich solle wieder mit zum Hip-Hop-Workshop kommen, hatte mich dann die Lust verlassen. Wir tanzten wieder genau dasselbe, deshalb habe ich irgendwann nicht mehr mitgemacht, sondern mich lieber mit Fragen von einer Milena (:)) zurieseln lassen^^ Das war dann auch etwas, was mir den Tag letztendlich wieder verschönert hat: am Ende hat sie mir in mein Notizbuch geschrieben: Eu te amo Sara, Milena" :))
Ich hoffe jetzt einfach, dass wir schnell ein Klavier bekommen, damit ich mit dem Workshop anfangen kann - ich weiß zwar noch nicht wie, aber besser, als den ganzen Tag "Hipi-Hopi" zu tanzen oder rumzusitzten XD
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