Gut, jetzt das eigentlich wichtigste - die Projektarbeit: monatelang hatte ich ja quasi gar nichts zu tun, immer nur "begleitende Aktivitäten", sprich: bei den Workshops zugucken, mich während den Pausen mit den Kindern beschäftigen und beim Essen Austeilen helfen. Alles hat sich vor ca. 1 1/2 Monaten geändert. Da wurde der Musikunterricht wieder von dem alten Musiklehrer, André, übernommen. Ich kannte ihn schon, weil er ab und an im Projekt auftauchte und sich immer für mindestens ein gutes Wort oder eine Unterhaltung Zeit nahm. Also war zu dem Zeitpunkt, wo der Musikunterricht mit ihm begann, klar, welchen Workshop ich von nun an begleite. Ich konnte mich allerdings eher schwerlich integrieren, weil unser Musikunterricht so aussieht: die Kinder nehmen sich ihre Instrumente und André bringt ihnen das nächste Lied, was unsere Band spielt, bei. Und wer jetzt an Blockflöte oder Schlagzeug und E-Gitarre denkt, liegt falsch. Unsere Kinder hatten eine Auswahl an diversen Percussion-Instrumenten und diversen Blasinstrumente (Klarinette, Saxophon, Posaune, Trompete,.. alles dabei). Warum konnte ich mich schlecht integrieren? Weil ich weder Blas- noch Percussion-Instrumente beherrsche. Ich konnte zwar erzählen, dass ich Klavier spiele, aber das hat mich auch nicht weiter gebracht. Trotzdem habe ich versucht mich einzubringen, indem ich darauf Acht gab, dass die Bläser nicht die Instrumente oder sich gegenseitig demolieren, während André bei den Percussion-Leuten ist und zumindest gesagt habe, wenn ein Ton falsch war - auch wenn ich dann nicht wusste, wie man ihn denn richtig spielt.
Dann kam der Tag, an dem unser Projekt gleich doppelt bereichert wurde: durch eine Ladung neuer Instrumente und durch einen weiteren Musiklehrer. Unter den neuen Instrumenten befanden sich unter anderem einige Melodicas - ein Instrument, das ich spielen kann! Allerdings war dann da der neue Musiklehrer, der drohte, mir meinen noch nicht ergatterten Job wegzunehmen. Es kam dann aber alles ganz anders, als ich befürchtete: wir drei waren ein perfektes Team und dank unzähliger Schüler und Instrumente, hatte jeder seinen Aufgabenbereich - André die Bläser, Leandro die Percussionleute und ich die Melodica-Schüler. Durch meinen Unterricht zeigten nicht nur meine Schüler plötzlich großen Respekt vor mir, was die Arbeit natürlich um einiges vereinfacht. Außerdem ereignete sich noch etwas, was mir sowohl Respekt der Schüler und der beiden Musiklehrer zugleich verschaffte und eine neue Aufgabe in Aussicht stellt: ich sang :D Neben den Instrumentproben, gibt es auch "Gesangsproben" - was heißt, André spielt Gitarre und die Kinder singen mehr oder weniger richtig dazu. Ich klinkte mich dann irgendwann ein, allerdings eine Oktave höher, und der Effekt war erstaunlich - die Kinder in meiner Nähe hörten auf zu singen und bewunderten meine Stimme. Nun muss ich dazu sagen - meine Stimme mag in Deutschland durchschnittlich sein, aber dadurch, dass ich hoch singen kann und eine einigermaßten ausgebildete Stimme habe, bin ich hier, zumindest in der Umgebung meines Projektes, überdurchschnittlich gut, weil die Leute hier natürlich nie Gesangstechnik gelernt haben und komischerweise alle sehr tief singen. Einige Mädchen wollten dann gerne hoch singen lernen, also gab ich zwischendurch für ein paar sporadischen Unterricht. Meine erste Aufführung war ein voller Erfolg, ich habe sowohl mitgesungen, als auch mitgespielt und meine Schüler haben sich sehr gut gemacht :)
Inzwischen sind André und ich wieder alleine und wo ich anfangs dachte, dass 3 Musiklehrer einer zu viel sind, wünsche ich mir jetzt den Leandro wieder zurück.
Heute geschah dann noch etwas, was meine Arbeit hier bereichern wird: Unsere Chefin hat ein E-Piano gekauft!!!! Natürlich mit dem Hintergedanken, dass ich Unterricht geben kann - aber das war ja das, was ich von Anfang an wollte und sollte. Und da unsere Chefin erst nicht so begeistert von dem Gedanken war, dass sie ein E-Piano oder Keyboard kaufen soll, wird dieses "Geschenk" wohl wieder einmal eine Sache sein, die ich André zu verdanken habe.
Lado brasileiro de Sara - Mein Jahr in Brasilien
Dienstag, 11. Januar 2011
Jaa er lebt noch!!
Jaa, tatsächlich, ich komme noch einmal dazu, etwas in meinem Blog zu veröffentlichen. Wo fange ich an?
Vielleicht erstmal mit meiner Wohnsituation - ich wohne nämlich nicht mehr bei meiner ersten Familie, sondern habe aus diversen Gründen gewechselt. Und ich muss sagen: ich bin sehr froh darüber, denn meine neue Familie und ich passen einfach besser zusammen und das schönste daran ist: ich habe jetzt zwei große Brüder!!! :) Sie sind 26 und 27, auch wenn man ihnen das manchmal nicht glauben mag und gesund verrückt :D Sie sind beide Musiker, der eine spielt Gitarre, der andere Klavier und meine Gastmama singt genauso gerne wie ich. Sie ist generell ein sehr liebenswerter Mensch, sie kümmert sich wirklich rührend um mein Wohl, gibt mir Platz zum atmen und ist zudem sehr gesprächig und gesellig. Mein Gastvater ist ein unheimlich interessanter Mensch, er redet nicht viel, weiß aber viel über viele Dinge und mag es die Menschen mit ernster Miene zu veräppeln :P Zudem haben wir noch einen Cocker-Spaniel namens Maia, in den ich mich gleich verliebt habe und ich glaube, sie liebt mich auch :) Sie hat bloß die blöde Angewohnheit Mülleimer auszuleeren, aber dafür singt sie auch mit, wenn ich zu Hause Melodica spiele. Weihnachten habe ich die ganze Familie kennen gelernt - meine Gastmutter hat 7 (?) Geschwister. Es war ein lustiges, buntes Fest und ich mag auch meine Gast-Cousins und -Cousinen sehr gerne :) Schade, dass sie nicht alle hier in Ipanema (meiner Nachbarschaft) wohnen. Achja, ich wohne jetzt ganz in der nähe vom Ipanema-Strand (dem von Porto Alegre natürlich). Da kann man zwar nicht schwimmen, weil das Wasser so verschmutzt ist, aber schön ist es trotzdem! :)
Vielleicht erstmal mit meiner Wohnsituation - ich wohne nämlich nicht mehr bei meiner ersten Familie, sondern habe aus diversen Gründen gewechselt. Und ich muss sagen: ich bin sehr froh darüber, denn meine neue Familie und ich passen einfach besser zusammen und das schönste daran ist: ich habe jetzt zwei große Brüder!!! :) Sie sind 26 und 27, auch wenn man ihnen das manchmal nicht glauben mag und gesund verrückt :D Sie sind beide Musiker, der eine spielt Gitarre, der andere Klavier und meine Gastmama singt genauso gerne wie ich. Sie ist generell ein sehr liebenswerter Mensch, sie kümmert sich wirklich rührend um mein Wohl, gibt mir Platz zum atmen und ist zudem sehr gesprächig und gesellig. Mein Gastvater ist ein unheimlich interessanter Mensch, er redet nicht viel, weiß aber viel über viele Dinge und mag es die Menschen mit ernster Miene zu veräppeln :P Zudem haben wir noch einen Cocker-Spaniel namens Maia, in den ich mich gleich verliebt habe und ich glaube, sie liebt mich auch :) Sie hat bloß die blöde Angewohnheit Mülleimer auszuleeren, aber dafür singt sie auch mit, wenn ich zu Hause Melodica spiele. Weihnachten habe ich die ganze Familie kennen gelernt - meine Gastmutter hat 7 (?) Geschwister. Es war ein lustiges, buntes Fest und ich mag auch meine Gast-Cousins und -Cousinen sehr gerne :) Schade, dass sie nicht alle hier in Ipanema (meiner Nachbarschaft) wohnen. Achja, ich wohne jetzt ganz in der nähe vom Ipanema-Strand (dem von Porto Alegre natürlich). Da kann man zwar nicht schwimmen, weil das Wasser so verschmutzt ist, aber schön ist es trotzdem! :)
Freitag, 1. Oktober 2010
Schwachsinnige Regeln in Brasilien/Porto Alegre (Teil 1)
Wie ihr vermutlich nicht wisst sind in Brasilien gerade Wahlen. Am Sonntag hat das ganze endlich ein Ende - der Wahlkampf hier ist nämlich noch schlimmer als in Deutschland, was die Propaganda angeht (ja, schwer zu glauben). Aber zu dem Wahlkampf selber später noch etwas, ich wollte ja von schwachsinnigen Regeln sprechen. Eine von ihnen ist, dass an den Tagen vor der Wahl keiner verhaftet und ins Gefängnis gesteckt werden darf. Grund: Gefängnisinsassen dürfen nicht wählen und das ist schlecht für die Politiker. Dummerweise führt das dann zu Akten wie Folgendem: Vor 2 (?) Tagen erschoss ein Mann seine Frau, seine 10-jährige Tochter stand daneben und flehte noch um das Leben ihrer Mutter. Dieser Mann darf aufgrund dieser Regel nicht verhaftet werden. Natürlich - nach den Wahlen wird er verfolgt werden, aber bis Sonntag hat er noch Zeit unterzutauchen...
Anmerkung: Man soll ja in Blogs keine Bewertungen schreiben, da "schwachsinnig" aber sehr wertend ist, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass das nur meine persönliche Sicht der Dinge ist.
Anmerkung: Man soll ja in Blogs keine Bewertungen schreiben, da "schwachsinnig" aber sehr wertend ist, möchte ich noch einmal darauf hinweisen, dass das nur meine persönliche Sicht der Dinge ist.
Donnerstag, 23. September 2010
Florianópolis
Da wir letzten Montag frei hatten, beschlossen meine Schwester und ihr Freund, dass es schön wäre, wenn ich mal Florianópolis kennen lernen würde. Das ist eine Insel die gaanz nah am Festland liegt, allerdings nicht vor Rio Grande Do Sul, sondern vor Santa Catarina, unser Nachbarbundesstaat (ich kann kein Deutsch mehr, also falls dieses Wort nicht existent ist - ihr wisst schon was ich meine XD). Man kann die Insel also mit dem Auto erreichen, weil sie durch eine Brücke mit dem Festland verbunden ist und außerdem fährt man nur (ja, nur) sechs Stunden. Praktisch ist auch, dass meine Familie da ein Apartment gemietet hat, im 11. Stock mit Blick aufs Wasser, direkt hinter den Apartments, die eine halbe Millionen zur Miete kosten. ^^
| Klar, is' meins XD |
Am ersten Tag haben wir auch gleich Glück gehabt: Es war heiß, nur der Wind war etwas frisch, aber egal - wir haben unsere Beachtour gestartet. Und mit Tour meine ich auch Tour XD An einem Tag waren wir an drei Stränden, aber es lohnt sich wahrhaftig, denn irgendwie sind sie alle unterschiedlich - allein vom Ambiente. Der erste Strand war in Jurére, eine super reiche Gegend. Entsprechend war auch der Strand: wunderschön, teure Strandbars und Beachvolleyballfelder. Die Häuser in der Nähe des Strandes hauen einen um, ich konnte mir nicht helfen, ich musste zumindest ein paar von den Dingern fotografieren :D Der zweite Strand war etwas ab vom Schlag, mit einem angeblich sehr empfehlenswerten Restaurant, dass seine Fische selber fängt (also das Personal, versteht sich..). Dort haben wir uns auch erstmal in die Sonne gelegt und ich habe mich gefühlt wie im Urlaub (irgendwie war es das ja auch) - nur zum Schwimmen war das Meer einfach zu kalt :( Danach ging es weiter an einen Surferstrand, an dem die Wellen besonders hoch sind. In der Gegend sind zwar viele Apartments (u.a. von dem Patenonkel meiner Gastschwester), aber die werden hauptsächlich von Surfern gemietet, weil außer dem Strand nicht viel in der Nähe ist.
Am Sonntag haben meine Gastschwester und ihr Freund mir dann die Lagune von Florianópolis gezeigt. Da ich nur den Vergleich mit Flores habe, fand ich sie riesig! Man kann sie von einem Punkt der Insel aus ganz überblicken und wäre das Wetter besser gewesen, wäre es bestimmt noch atemberaubender gewesen. Aber allein so war es schon wunderschön, weil man von dem Aussichtspunkt aus hinter der Lagune schon den Atlantik erkennen kann und einen großen Teil der unberührten Natur der Insel. Weiter ging es dann wieder zu einem Strand. Auf dem Weg dahin habe ich überigens gelernt, dass es auch in Brasilien Hippies gibt, denn die hatten da einen kleinen Markt eröffnet. ^^ Aber egal, wieder zum Strand - der war nämlich der schönste, den ich bis dahin gesehen habe: riesig , weißer Sand, große Wellen, am Rand breite, hohe Felsen, die auch zum Sonnen super sind, keine Hochhäuser, keine Abgase und zu dieser Zeit auch kaum Menschen. Da der Joaquina Beach aber nicht nur mir gut gefällt, sondern generell sehr beliebt ist, ist das in unserem Sommer, zumindest was die Menschenmassen betrifft, wohl anders.. Leider war wie gesagt nicht so gutes Wetter und es hat schon gedämmert, also weiß ich nicht, wie es auf den Fotos wirkt.
Allgemein war mein Eindruck, dass Florianopolis für jeden etwas zu bieten hat. Einerseits ist es ein Paradies für Natur- und Strandliebhaber, aber wenn man eher Parties, Hochhäuser und Großstadtleben bevorzugt, reist man eben in die einzige riesige Stadt dort (in der auch wir gewohnt haben).Fotos folgen
Samstag, 4. September 2010
Da sitzt ein Tier in meiner Dusche...
... ein echtes Tier in meiner Dusche.
Man muss sich das ungefähr so vorstellen: Man kommt morgens völlig verschlafen ins Badezimmer und möchte einfach nur duschen gehen. Als man das Wasser andreht denkt man "oh, da ist Dreck" und richtet den Wasserstrahl auf den Dreck - und plötzlich läuft der Dreck weg! Und zwar nicht mit dem Wasserlauf in den Abfluss, sondern auf eigenen vier Pfötchen! Also hebt man die Duschmatte hoch um zu gucken, was man denn da in der Dusche hat und findet eine Baby-Eidechse :) Also es gibt ekeligeres ;) Aber das Ding dazu zu überreden in eine Tasse zu laufen, damit man es abtransportieren kann, ist schon ein kleiner Akt gewesen..
Models und Samba
Seit dem letzten Wochenende kenne ich ja nun alle meine Gastgeschwister und ihre Partner, weil meine ältere Gastschwester am Samstag ihren Abschluss an der Uni hatte. Deshalb kam auch extra mein Gastbruder mit seiner Verlobten aus Sao Paulo angereist, sodass wir endlich mal alle beisammen waren :) Was mich persönlich allerdings ein wenig verstört hat, war, dass ich dann von meiner jüngeren Gastschwester erfuhr: "Also das ist die Verlobte von unserem Bruder, die ist Model. Unsere Schwester hat auch früher gemodelt, ach ja, und ihr Freund auch!"...was sagt man dazu?^^ Was aber viel wichtiger ist, is,t dass es alle unglaublich liebe Menschen sind und ich mich auch von ihnen in die Familie aufgenommen fühle.
Am Samstag nach der "graduation", die hier übrigens eine ganz große Sache ist (ich habe mich glaube ich nur für meinen Abiball schon mal so aufgebrezelt), hat meine große Schwester dann noch eine Party gegeben. Das Motto war "Boteco" - ich habe zwar immer noch nicht ganz begriffen was das ist, aber es hat auf jeden Fall etwas mit Sambamusik zu tun, also hatte meine Schwester auch dem Motto gerecht eine traditionelle Sambaband organisiert. Eine der besten Dinge an diesem generell sehr gelungenen Abend war, dass einer der Mitglieder dieser Band mich irgendwann auf einen leeren Stuhl neben Band gewunken hat und mir eine der mit Reis gefüllten Dosen, die überall auf den Tischen standen (bei Sambarunden dürfen alle von den Plätzen aus mitspielen), in die Hand gedrückt hat. Und dann durfte ich mit ihnen Musik machen XD
Eine andere gute Sache war, dass ich gleich zwei Mal an diesem Tag Deutsch sprechen konnte, da sowohl die Tante meiner Gastschwestern, als auch eine ihrer Freundinnen Deutsch können. Alle anderen, selbst die Bedienung, haben mich allerdings auf Englisch angesprochen. Das war natürlich lieb gemeint und hat mir am Ende auch noch eine Einladung zu einer Churrasco-Party eingebracht, bringt mir aber rein für die Sprache nichts^^ Zum Schluss lässt sich noch sagen: die Brasilianer, die ich kennen gelernt habe, wissen, wie man feiert, ob mit Samba oder ohne!
Am Samstag nach der "graduation", die hier übrigens eine ganz große Sache ist (ich habe mich glaube ich nur für meinen Abiball schon mal so aufgebrezelt), hat meine große Schwester dann noch eine Party gegeben. Das Motto war "Boteco" - ich habe zwar immer noch nicht ganz begriffen was das ist, aber es hat auf jeden Fall etwas mit Sambamusik zu tun, also hatte meine Schwester auch dem Motto gerecht eine traditionelle Sambaband organisiert. Eine der besten Dinge an diesem generell sehr gelungenen Abend war, dass einer der Mitglieder dieser Band mich irgendwann auf einen leeren Stuhl neben Band gewunken hat und mir eine der mit Reis gefüllten Dosen, die überall auf den Tischen standen (bei Sambarunden dürfen alle von den Plätzen aus mitspielen), in die Hand gedrückt hat. Und dann durfte ich mit ihnen Musik machen XD
Eine andere gute Sache war, dass ich gleich zwei Mal an diesem Tag Deutsch sprechen konnte, da sowohl die Tante meiner Gastschwestern, als auch eine ihrer Freundinnen Deutsch können. Alle anderen, selbst die Bedienung, haben mich allerdings auf Englisch angesprochen. Das war natürlich lieb gemeint und hat mir am Ende auch noch eine Einladung zu einer Churrasco-Party eingebracht, bringt mir aber rein für die Sprache nichts^^ Zum Schluss lässt sich noch sagen: die Brasilianer, die ich kennen gelernt habe, wissen, wie man feiert, ob mit Samba oder ohne!
Donnerstag, 26. August 2010
Das Projekt
Heute durfte ich das erste Mal im Projekt arbeiten! Gestern war ich zwar schon mal für eine Stunde da, um mir alles zeigen zu lassen, aber da bin ich weder mit den Kindern, noch mit den Aktivitäten in Berührung gekommen. Was allerdings vielleicht vorweg interessant ist: Das Projekt wurde von einer Frau gegründet, die jetzt Ende 40 ist und mit Mitte dreißig ihren Namen noch nicht schreiben konnte. Sie geht jetzt in die vierte Klasse, um nicht nur vom Leben, sondern auch durch die Schule zu lernen. Ihr seht: Sie selber kommt aus armen Verhältnissen und hat das Projekt mit dem Hintergrund gegründet, etwas für ihre Kinder zu schaffen, was sie selbst in ihrer Kindheit vermisst hat: Einen Ort, zu dem sie kommen kann, anstatt ihr Leben auf der Straße zu verbringen, ein Ort, an dem sie Essen bekommt, Beschäftigung und Zuneigung.
Im Projekt wurde mir sofort gesagt: Du leitest den Chor, den wir extra neu einführen, und wir versuchen ein Klavier gespendet zu bekommen, damit du den Kindern Unterricht geben kannst. Erst dachte ich GEIL, die haben wohl deine Hobbys studiert; und dann dachte ich nur: Oh mein Gott, wie soll ich das denn anstellen?! Im Chor Teilnehmer sein, klar! Klavierunterricht nehmen: Sicher! Aber beides unterrichten?? Das fordert dann doch mehr Selbstsicherheit als ich mir im Moment zuschreibe, also werde ich hier wohl noch über mich hinaus wachsen müssen. Aber dafür bin ich ja hier^^
Am ersten Tag durften mein Projektpartner und ich allerdings nur zuschauen und mit den Kindern spielen. Wir waren heute beide in meiner zukünftigen Gruppe, den Älteren (ich glaube 9-17 Jahre). Am Anfang war alles super, die Kinder haben sehr hartnäckig versucht uns klar zu machen, was sie wollen und meistens hat es auch funktioniert^^ Danach bin ich mit ihnen zum (gesprochen):" Hipi Hopi" - also Hip-Hop- Workshop gegangen. Bis auf dass der Leiter kein Wort mit mir geredet hat, war es auch ganz cool, denn tanzen kann er wirklich gut. Nach dem Mittagessen um 12.00Uhr, als die meisten von der Morgengruppe zur Schule gegangen waren und die neue Gruppe von der Schule ins Projekt kam, hatten wir glatte zwei Stunden, in denen wir nur mit den Kindern spielen sollten, bis der nächste Workshop begann. Das Wetter draußen war eher bescheiden, also konnten wir nicht raus gehen, und die Kinder hatten alle unheimlich viele Fragen. Das war der Punkt, an dem es langsam anstrengend wurde, weil man nur in einem Raum sitzt und die ganze Zeit versucht eine Sprache zu verstehen, die man so gut wie gar nicht beherrscht. Als nach es nach 2 Stunden hieß, ich solle wieder mit zum Hip-Hop-Workshop kommen, hatte mich dann die Lust verlassen. Wir tanzten wieder genau dasselbe, deshalb habe ich irgendwann nicht mehr mitgemacht, sondern mich lieber mit Fragen von einer Milena (:)) zurieseln lassen^^ Das war dann auch etwas, was mir den Tag letztendlich wieder verschönert hat: am Ende hat sie mir in mein Notizbuch geschrieben: Eu te amo Sara, Milena" :))
Ich hoffe jetzt einfach, dass wir schnell ein Klavier bekommen, damit ich mit dem Workshop anfangen kann - ich weiß zwar noch nicht wie, aber besser, als den ganzen Tag "Hipi-Hopi" zu tanzen oder rumzusitzten XD
Im Projekt wurde mir sofort gesagt: Du leitest den Chor, den wir extra neu einführen, und wir versuchen ein Klavier gespendet zu bekommen, damit du den Kindern Unterricht geben kannst. Erst dachte ich GEIL, die haben wohl deine Hobbys studiert; und dann dachte ich nur: Oh mein Gott, wie soll ich das denn anstellen?! Im Chor Teilnehmer sein, klar! Klavierunterricht nehmen: Sicher! Aber beides unterrichten?? Das fordert dann doch mehr Selbstsicherheit als ich mir im Moment zuschreibe, also werde ich hier wohl noch über mich hinaus wachsen müssen. Aber dafür bin ich ja hier^^
Am ersten Tag durften mein Projektpartner und ich allerdings nur zuschauen und mit den Kindern spielen. Wir waren heute beide in meiner zukünftigen Gruppe, den Älteren (ich glaube 9-17 Jahre). Am Anfang war alles super, die Kinder haben sehr hartnäckig versucht uns klar zu machen, was sie wollen und meistens hat es auch funktioniert^^ Danach bin ich mit ihnen zum (gesprochen):" Hipi Hopi" - also Hip-Hop- Workshop gegangen. Bis auf dass der Leiter kein Wort mit mir geredet hat, war es auch ganz cool, denn tanzen kann er wirklich gut. Nach dem Mittagessen um 12.00Uhr, als die meisten von der Morgengruppe zur Schule gegangen waren und die neue Gruppe von der Schule ins Projekt kam, hatten wir glatte zwei Stunden, in denen wir nur mit den Kindern spielen sollten, bis der nächste Workshop begann. Das Wetter draußen war eher bescheiden, also konnten wir nicht raus gehen, und die Kinder hatten alle unheimlich viele Fragen. Das war der Punkt, an dem es langsam anstrengend wurde, weil man nur in einem Raum sitzt und die ganze Zeit versucht eine Sprache zu verstehen, die man so gut wie gar nicht beherrscht. Als nach es nach 2 Stunden hieß, ich solle wieder mit zum Hip-Hop-Workshop kommen, hatte mich dann die Lust verlassen. Wir tanzten wieder genau dasselbe, deshalb habe ich irgendwann nicht mehr mitgemacht, sondern mich lieber mit Fragen von einer Milena (:)) zurieseln lassen^^ Das war dann auch etwas, was mir den Tag letztendlich wieder verschönert hat: am Ende hat sie mir in mein Notizbuch geschrieben: Eu te amo Sara, Milena" :))
Ich hoffe jetzt einfach, dass wir schnell ein Klavier bekommen, damit ich mit dem Workshop anfangen kann - ich weiß zwar noch nicht wie, aber besser, als den ganzen Tag "Hipi-Hopi" zu tanzen oder rumzusitzten XD
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